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Promi-Friedhof auf dem Petrisberg?

10.11.2001

Landesmuseum erforscht frisch entdecktes römisches Gräberfeld - Triers Hausberg birgt noch viele Geheimnisse

Morgen: TRIER. Der Petrisberg gilt als weißer Fleck auf dem archäologischen Stadtplan. Allmählich kommt Licht ins Dunkel der Vergangenheit: Das Landesmuseum erfprscht derzeit einen frisch entdeckten Friedhof aus Römerzeiten auf dem Südwesthang.

Am Anfang auf der Höhe

23.11.2002

Grabungen bestätigen : Römer siedelten bereits vor der Gründung der Stadt Trier auf dem Petrisberg

Von unserem Redakteur ROLAND MORGEN: TRIER. Die Landesgartenschau macht's möglich: Der Petrisberg, bisher großer weißer Fleck auf dem archäologischen Stadtpal, gibt peu à peu seine Geheimnisse preis. Jüngste Untersuchungen des Landesmuseums förderten die ältesten Siedlungsspuren aus dem römischen Trier zu Tage. Alter: über 2030 Jahre

Bilder

Foto von den Grabungen
Foto von den Grabungen

Ältestes römisches Militärlager Nordwesteuropas entdeckt

24.03.2004

Grabungen währen der Landesgartenschau

Jetzt ist es amtlich: Trier ist nicht nur die älteste Stadt Deutschlands, in Trier stand schon 30 vor Christus, also 14 Jahre vor der wissenschaftlich nachgewiesenen Stadtgründung, das älteste bisher gefundene römische Militärlager in Nordwesteuropa. „Die archäologischen Befunde sind eindeutig. Wir haben inzwischen hier auf dem Petrisberg auf dem Areal der Landesgartenschau römische Bauspuren auf einer Fläche von mindestens 250 mal 600 Meter Ausdehnung nachgewiesen.“ Für Dr. Hartwig Löhr vom Rheinischen Landesmuseum besteht kein Zweifel, dass in der Nähe des Wasserturms ein Lager für Tausend und mehr römische Soldaten bestand.
Bisherige Funde
Indiz dafür sind neben zwei quer über den Bergrücken laufenden Befestigungsgräben Spuren fest gebauter Mannschaftsbaracken mit zugehörigen Keller-, Zisternen- und Latrinengruben. Weitere Funde wie Reste einer Straße mit zentraler Gosse (siehe Abbildung), die beidseitig von Pferdeställen und Reiterkasernen begleitet war, Gefäßscherben, die eindeutig aus dem Mittelmeerraum stammen und zahlreiche Sohlennägel römischer Militärsandalen beweisen die frühe Präsenz der römischen Truppen. Die genaue Altersangabe auf das Frühjahr 30 vor Christus basiert, wie schon bei der Datierung der Stadtgründung, auf dendrochronologischen Untersuchungen geborgener Bau- und Feuerhölzer. Der wissenschaftliche Nachweis des Holzalters stimmt dabei genau mit der Datierung der übrigen Funde wie Tongeschirr und Münzen überein. Bisher ist die genaue Ausdehnung des frührömischen Militärlagers - es gab in jedem Lager große Getreidespeicher und andere Wirtschaftsgebäude und Werkstätten - und die Aufenthaltsdauer der Legionäre auf dem Petrisberg noch nicht bekannt. Nach der LGS sollen weitere Bereiche archäologisch untersucht werden. Während der Landesgartenschau können Besucher den Archäologen bei der Arbeit „über die Schulter schauen“, Führungen wahrnehmen oder sogar nach Anmeldung aktiv unter Anleitung der Fachleute graben.

Dokumente

Planung und Erschließung W4

16.06.2008

Im Wohngebiet W4 ist die Geländeaufbereitung und Geländemodellierung weitgehend abgeschlossen. Die endgültige Herstellung der Geländeoberfläche erfolgt nach Rückbau der provisorischen Baustraße und Fertigstellung der Haupterschließung. Die Böschungs- und Waldrandgestaltung im Bereich W4 Nord ist abgeschlossen und durch den Forst der Stadt Trier abgenommen.
Im Zuge der Geländemodellierung wurden zwei weitere Sicker-/Klärgruben gefunden, welche ordnungsgemäß ausgebaut wurden. Die verunreinigten Bodenmassen wurden entsorgt und im Rahmen der Gesamtdokumentation zur Altlastensanierung mit der BIMA abgerechnet.
Die restlichen Arbeiten des Rheinischen Landesmuseums Trier erfolgen baubegleitend als Beobachtung im Rahmen des Rückbaus der Baustraße und der Herstellung der Retentionsfläche W4. Die Kanalbauarbeiten wurden Mitte Mai 2008 abgeschlossen und mit dem Straßenbau begonnen. Die Fertigstellung der Haupterschließung unter Führung des öffentlichen Verkehrs über die provisorische Baustraße erfolgt bis Anfang Juli 2008. Die Erreichbarkeit der privaten Baugrundstücke ist sichergestellt, ein Bauherr hat bereits mit seinen Hochbaumaßnahmen begonnen.
Zur Sicherstellung der erforderlichen Abstandsflächen zwischen der ehemaligen Panzerhalle und des Erdbauwerkes sowie zur Herstellung des Gehweges zum Wald, sind gestalterische Maßnahmen am Erdbauwerk mit der Petrispark GmbH abgestimmt und durchgeführt worden.
Die Arbeiten am Retentionsbecken W4 unterhalb der Promenade Sickingenstraße haben nach Vorlage der Entwässerungsgenehmigung für die Oberflächenwasserbewirtschaftung begonnen. Zur Fertigstellung erfolgen noch der Einbau des Drosselbauwerks, die flächige Aufbringung von Oberboden und der Bau eines Zauns mit Bepflanzung.

Präsentationen

EGP-Quartalsbericht vom 16.06.2008

Was vom Lager übrig blieb

13.08.2009

Es müssen nicht immer Goldfunde sein, die Archäologen frohlocken lassen. Auf dem Petrisberg tun es auch unscheinbar wirkende Bodenverfärbungen. Sie geben Zeugnis von dem gewaltigen Militärlager, das die Römer 30 v. Chr. — 13 Jahre vor der Gründung Triers — dort errichteten.

Was hat der Petrisberg mit Kleopatra und Mark Anton zu tun? Wenig, vermutet der Laie. Sehr viel, weiß Landesmuseums-Archäologe Hartwig Löhr (61). Er leitet die 200 begonnenen Grabungen auf Triers "Hausberg". Und die belegen: Im Frühjahr 30 v. Chr. bauten die Römer dort oben ein gewaltiges Militärlager. Es umfasste 50 Hektar (so viel Länderspiel-taugliche 50 Fußballfelder) und bot Platz für 10 000 Soldaten plus dazugehörige Reit- und Zugtiere. Die einschüchternde Machtdemonstration und Verfügbarkeit einer "schnellen Eingreiftruppe" schien Rom dringend geboten. Denn es herrschte Bürgerkrieg. Auf der einen Seite Octavian (der spätere Trierer Stadtgründer Augustus), auf der anderen — in Ägypten — Mark Anton und seine Geliebte Kleopatra. Die Treverer dachten damals wohl globalstrategisch und glaubten, gut zwei Jahrzehnte nach der Eroberung ihres Stammesgebiets durch Julius Caesar wieder Herren im eigenen Haus werden zu können. Doch weit gefehlt. Octavians Feldherr Nonius Gallus schlug laut antiker Geschichtsschreibung 29. v. Chr. den Treverer-Aufstand nieder. Heute ist Löhr sicher: "Sein Basislager hatte er auf dem Petrisberg errichtet." Es war eine der größten Anlagen dieser Art in Nordwest-Europa und ist das einzige bekannte Militärlager seiner Zeit. Unter Hartwig Löhrs Leitung suchen Archäologen-Teams
2002 nach Spuren; im Rahmen der Landesgartenschau 2004 (LGS) auf dem Petrisberg zählte eine "Schau-Grabung" zu den Attraktionen. (Fortsetzung siehe Dokument!)