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Die Anfänge Triers

25.03.2004

Vor der Stadtgründung bauten die Römer Militärlager auf dem Petrisberg

Von unseren Redakteur ROLAND MORGEN:TRIER. Auf dem Petrisberg erforschen Experten die Anfänge des römischen Trier. Hobby-Archäologen können sich im Begleitprogramm der Landesgartenschau (LGS) aktiv an den Ausgrabungen eines weit und breit einzigartigen Militärlagers beteiligen.

Was vom Lager übrig blieb

13.08.2009

Es müssen nicht immer Goldfunde sein, die Archäologen frohlocken lassen. Auf dem Petrisberg tun es auch unscheinbar wirkende Bodenverfärbungen. Sie geben Zeugnis von dem gewaltigen Militärlager, das die Römer 30 v. Chr. — 13 Jahre vor der Gründung Triers — dort errichteten.

Was hat der Petrisberg mit Kleopatra und Mark Anton zu tun? Wenig, vermutet der Laie. Sehr viel, weiß Landesmuseums-Archäologe Hartwig Löhr (61). Er leitet die 200 begonnenen Grabungen auf Triers "Hausberg". Und die belegen: Im Frühjahr 30 v. Chr. bauten die Römer dort oben ein gewaltiges Militärlager. Es umfasste 50 Hektar (so viel Länderspiel-taugliche 50 Fußballfelder) und bot Platz für 10 000 Soldaten plus dazugehörige Reit- und Zugtiere. Die einschüchternde Machtdemonstration und Verfügbarkeit einer "schnellen Eingreiftruppe" schien Rom dringend geboten. Denn es herrschte Bürgerkrieg. Auf der einen Seite Octavian (der spätere Trierer Stadtgründer Augustus), auf der anderen — in Ägypten — Mark Anton und seine Geliebte Kleopatra. Die Treverer dachten damals wohl globalstrategisch und glaubten, gut zwei Jahrzehnte nach der Eroberung ihres Stammesgebiets durch Julius Caesar wieder Herren im eigenen Haus werden zu können. Doch weit gefehlt. Octavians Feldherr Nonius Gallus schlug laut antiker Geschichtsschreibung 29. v. Chr. den Treverer-Aufstand nieder. Heute ist Löhr sicher: "Sein Basislager hatte er auf dem Petrisberg errichtet." Es war eine der größten Anlagen dieser Art in Nordwest-Europa und ist das einzige bekannte Militärlager seiner Zeit. Unter Hartwig Löhrs Leitung suchen Archäologen-Teams
2002 nach Spuren; im Rahmen der Landesgartenschau 2004 (LGS) auf dem Petrisberg zählte eine "Schau-Grabung" zu den Attraktionen. (Fortsetzung siehe Dokument!)