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Archäologie / Antrag auf Grabungsschutzgebiet im Bereich W3/W4

01.03.2004

Für das Areal W3 und W4 wurde vom Landesmuseum Rheinland-Pfalz ein Antrag zur Ausweisung eines Grabungsschutzgebietes für diesen Bereich gestellt. Hierdurch besteht die Gefahr, dass die für das Jahr 2005 vorgesehenen Erschließungsmaßnahmen nicht durchgeführt und die in der WR eingestellten Einnahmen aus Flächenverkäufen nicht realisiert werden können. Die Erschließungsmaßnahmen und Flächenverkäufe könnten unter Umständen über mehrere Jahre verzögert werden. Damit ergibt sich ein wirtschaftliches Risiko für die Gesellschaft.
Trotz enger Abstimmung zwischen Stadt Trier, EGP und dem Rheinischen Landesmuseum wurden in der Grabungsvereinbarung festgelegte Termine und Pflichten des Rheinischen Landesmuseums oft nicht eingehalten.
Es soll nun ein Termin zwischen der Stadt Trier, der EGP und dem Rheinischen Landesmuseum bzw. dem Land Rheinland-Pfalz vereinbart  werden, in dem die weitere Vorgehensweise vor allem die Beschleunigung der Grabungsarbeiten diskutiert wird.

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EGP-Quartalsbericht vom 01. März 2004
EGP-Quartalsbericht vom 01. März 2004

Ältestes römisches Militärlager Nordwesteuropas entdeckt

24.03.2004

Grabungen währen der Landesgartenschau

Jetzt ist es amtlich: Trier ist nicht nur die älteste Stadt Deutschlands, in Trier stand schon 30 vor Christus, also 14 Jahre vor der wissenschaftlich nachgewiesenen Stadtgründung, das älteste bisher gefundene römische Militärlager in Nordwesteuropa. „Die archäologischen Befunde sind eindeutig. Wir haben inzwischen hier auf dem Petrisberg auf dem Areal der Landesgartenschau römische Bauspuren auf einer Fläche von mindestens 250 mal 600 Meter Ausdehnung nachgewiesen.“ Für Dr. Hartwig Löhr vom Rheinischen Landesmuseum besteht kein Zweifel, dass in der Nähe des Wasserturms ein Lager für Tausend und mehr römische Soldaten bestand.
Bisherige Funde
Indiz dafür sind neben zwei quer über den Bergrücken laufenden Befestigungsgräben Spuren fest gebauter Mannschaftsbaracken mit zugehörigen Keller-, Zisternen- und Latrinengruben. Weitere Funde wie Reste einer Straße mit zentraler Gosse (siehe Abbildung), die beidseitig von Pferdeställen und Reiterkasernen begleitet war, Gefäßscherben, die eindeutig aus dem Mittelmeerraum stammen und zahlreiche Sohlennägel römischer Militärsandalen beweisen die frühe Präsenz der römischen Truppen. Die genaue Altersangabe auf das Frühjahr 30 vor Christus basiert, wie schon bei der Datierung der Stadtgründung, auf dendrochronologischen Untersuchungen geborgener Bau- und Feuerhölzer. Der wissenschaftliche Nachweis des Holzalters stimmt dabei genau mit der Datierung der übrigen Funde wie Tongeschirr und Münzen überein. Bisher ist die genaue Ausdehnung des frührömischen Militärlagers - es gab in jedem Lager große Getreidespeicher und andere Wirtschaftsgebäude und Werkstätten - und die Aufenthaltsdauer der Legionäre auf dem Petrisberg noch nicht bekannt. Nach der LGS sollen weitere Bereiche archäologisch untersucht werden. Während der Landesgartenschau können Besucher den Archäologen bei der Arbeit „über die Schulter schauen“, Führungen wahrnehmen oder sogar nach Anmeldung aktiv unter Anleitung der Fachleute graben.

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