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Nächster Anlauf für den Petrisbergaufstieg

29.01.2010

Der Petrisbergaufstieg lebt:

Trier unternimmt einen neuen Anlauf für eine direkte ÖPNV-Verbindung zwischen dem Hauptbahnhof und den Höhenstadtteilen. Mit großer Mehrheit votierte der Stadtrat für eine vertiefte Prüfung der technischen und finanziellen Rahmenbedingungen. Auf ein Verkehrssystem wollten sich die Kommunalpolitiker noch nicht festlegen: Auch eine Seilbahn bleibt im Gespräch.
15.000 Menschen wohnen inzwischen in den Trierer Höhenstadtteilen. Vor allem Tarforst und das neue Wohngebiet auf dem Petrisberg haben in den letzten Jahren eine rasante Entwicklung genommen. Hinzu kommen die Studenten und Bediensteten der Universität Trier – weitere 15.000 Menschen, von denen viele zwischen der City und dem Berg pendeln.
Entsprechend überlastet sind die beiden Verkehrsanbindungen durch das Aveler Tal und über die Olewiger Straße.

(Fortsetzung siehe Dokument)

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Schnellbusse vom Bahnhof zur Uni als Alternative zum Petrisbergaufstieg

06.06.2012

Die Stadtverwaltung hat den zwischen 60 und 80 Millionen Euro teuren Petrisbergaufstieg - die schnelle Verbindung zwischen Talstadt und Uniplateau - sowohl als Seilbahn- als auch als Busverbindung gestern offiziell abgesagt. Ein Schnellbussystem über den Moselbahndurchbruch soll die Alternative sein.

Trier. (Jörg Pistorius) Er sei zu teuer und bringe nicht die früher prognostizierten Ergebnisse: 40 Jahre nach seinem ersten Auftauchen in städtischen Planwerken beendete Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani (CDU) gestern die Ära des Petrisbergaufstiegs. Ob die Ratsfraktionen diese Sichtweise teilen, wird sich in der Sitzung am 28. Juni zeigen. Gestern Abend informierte Kaes-Torchiani den Baudezernatsausschuss im nichtöffentlichen Sitzungsteil über das Ergebnis der 2010 in Auftrag gegebenen und jetzt vorliegenden Potenzialstudie, deren Ergebnis eindeutig ist: Ein akzeptables Kosten-Nutzen-Verhältnis liefern weder eine Seilbahn- noch eine Buslösung.
Der Knackpunkt sind wie so oft die Finanzen. So kommt die Studie zu negativen Schlussfolgerungen: Es sei fraglich, ob ein hoher volkswirtschaftlicher Nutzen und damit eine vorrangige Förderung durch Land und Bund gegeben sei. Außerdem lassen die Lage der öffentlichen Haushalte, die Schuldenbremse und die mit der Teilnahme Triers am Entschuldungsfonds einhergehenden Sparzwänge "nur sehr schwer Finanzierungsmöglichkeiten erkennen". Doch nicht nur die Finanzen haben den Petrisbergaufstieg aufs Abstellgleis geschoben. Die in der Machbarkeitsstudie aus dem Jahr 2003 (siehe Extra) prognostizierten Verkehrszuwächse zwischen Talstadt und Höhenstadtteilen seien nicht eingetreten, außerdem sei die Einwohnerentwicklung auf dem Petrisberg geringer als damals angenommen.
Kurz gefasst: Laut der Potenzialstudie rechnet sich der Petrisbergaufstieg nicht - und er macht keinen Sinn. Kaes-Torchiani tritt nicht nur mit dieser puren Absage vor die Fraktionen und die Öffentlichkeit. Im gestern präsentierten Entwurf des Mobilitätskonzepts 2025 taucht eine Expressbuslinie auf, die Tarforst und die Universität bedienen soll. Diese Linie soll über den Moselbahndurchbruch rollen: Die direkte Verbindung zwischen Metternich- und Kürenzer Straße über die Brache des Moselbahngeländes hinweg schafft im Norden Triers eine neue Hauptverkehrsader (siehe Grafik) und führt die Fahrzeugströme von den dichten Wohngebieten weg. "Die Schnellbusse sollen vom Bahnhof über den Moselbahndurchbruch und die ausgebaute Kürenzer Straße zum Petrisberg fahren", sagte die Baudezernentin gestern. Weder die Kosten noch der Planungs- und Bauzeitraum stehen bisher fest. Ein zweiter Schritt, so Kaes-Torchiani, soll der Wasserwegdurchbruch sein: die Weiterführung des Wasserwegs zwischen Hauptfriedhof und Moselstadion bis zur Zurmaiener Straße. Moselbahn und Wasserwegdurchbruch sind seit Jahren Wunschprojekte für eine Neuordnung des Verkehrs in Trier-Nord. Dieses Modell sei günstiger als der Petrisbergaufstieg, aber ebenso effektiv und außerdem auch von hoher Bedeutung für gesamten Verkehrsfluss in Trier.

(Fortsetzung siehe Dokument!)

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