Rheinland-Pfalz liegt auf dem Trierer Petrisberg: Eine Miniatur-Ausgabe des Bundeslandes erstreckt sich seit Freitag als „begehbare geologische Karte' am Fuß des Turm Luxemburg. „Dies ist ein weiterer Baustein auf dem Weg zu einer hochwertigen und nachhaltigen Langzeitnutzung für das frühere Gelände der Landesgartenschau', betonte Baudezernent Peter Dietze bei der Eröffnung des 650 Quadratmeter großen Areals, auf dem die geologischen Regionen von Rheinland-Pfalz mit ihren repräsentativen Gesteinen maßstabsgetreu abgebildet sind: Tertiärkalk im Mainzer Becken, Dachschiefer im Moseltal, Sandstein und Basalt in der Eifel, Grauwacker und Quarzite im Hunsrück, Rotliegendes im Pfälzer Wald und Kies in der Vorderpfalz. Insgesamt finden sich mehr als 20 Gesteinsarten, Höhenunterschiede von bis zu 1,5 Metern verdeutlichen das Landschaftsrelief.
Vom „Turm Luxemburg' aus sind die aus dem Atlas bekannten Umrisse des Bundeslandes sehr gut zu erkennen. „In Europa gibt es wohl kein vergleichbares Objekt', erklärte Dr. Friedrich Häfner vom Landesamt für Geologie und Bergbau, der die Idee für die begehbare Landkarte hatte. Die Koproduktion des Landesamts, des Fachbereichs Geologie der Universität Trier, des Rathauses, des Planungsbüros Ernst + Partner und 14 rheinland-pfälzischer Steinbruchbetriebe war ursprünglich als Bestandteil der Landesgartenschau vorgesehen.
An den Gesamtkosten von rund 183.000 Euro ist neben dem rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministerium und der Nikolaus-Koch-Stiftung auch die Stadt Trier mit einem Zuschuss von knapp 61.000 Euro beteiligt. Die beteiligten Geologen sehen die begehbare Landkarte als touristische Attraktion sowie als ideales Anschauungsobjekt für Schüler und Geographie-Studenten im Grundstudium. Infotafeln vermitteln den Besuchern Orientierung und Hintergrundwissen. „Unser Objekt ist aber auch eine Musterschau heimischer Natursteine', betonte Dr. Häfner. „Die verwendeten Gesteine stammen jeweils genau aus der Region, die sie auf der Karte repräsentieren. Wir hoffen, damit wieder mehr Verständnis und Akzeptanz für die rheinland-pfälzische Steinbruchindustrie zu wecken, deren Erzeugnisse auch heute noch vielfältige Verwendung in der Bauwirtschaft finden.'