altmann
06.07.2016
Organisation
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Erschwernisse und Besonderheiten in der Abwicklung – Projektmanagement

Zusammenfassung

Mit der Entscheidung, das Entwicklungsgebiet von ca. 75 ha auf dem Petrisberg auf Basis des Rahmenplans zu entwickeln, erfolgte bereits frühzeitig durch die Stadt Trier die Festlegung, dass ein übergeordnetes Projektmanagement für die Gesamtentwicklung etabliert werden soll. Das Management und die Steuerung einer städtebaulichen Entwicklung bedürfen aufgrund der Komplexität der Größe und der Laufzeit flexible und querschnittsorientierte Organisationsstrukturen. Das Thema umfasst im Rahmen der Projektdokumentation Petrisberg insbesondere die organisatorische und strukturelle Vorbereitung des Projektes, geordnet in die Fachthemen Grundstücksvorbereitung, Städtebau, Baurecht, Infrastruktur und Hochbau. Mit dem Aufbau klarer Projektstrukturen, Zuständigkeiten und Kompetenzen wurde die geordnete Abwicklung, insbesondere unter Berücksichtigung der Schnittstellen zwischen Stadt Trier, EGP und LGS 2004, sichergestellt. Erschwernisse und Besonderheiten ergaben sich dabei insbesondere aus bereits frühzeitig definierten Meilensteinen, die sich aus der Planung LGS und der Wirtschaftsplanung der EGP ergaben. 

Durch eine schrittweise, flexible und qualitätsorientierte Baurechtschaffung sowie Verfahrenssteuerung konnten in enger Abstimmung mit der Stadt Trier frühzeitig Teilflächen entwickelt und vermarktet werden. Geprägt war insbesondere in den ersten drei bis vier Jahren das Projektmanagement zudem durch die Herstellung der übergeordneten Infrastruktur und äußeren Anbindungen (Kreisverkehrsplatz, Robert-Schuman-Allee und Max-Planck-Straße). Die gesamte Baustellenkoordination, Verkehrsführung und Baulogistik musste angelehnt an die erforderliche Sicherheits- und Gesundheitskoordination zusammengeführt werden.

Schnittstellen in Planung und Ausschreibung zwischen den Beteiligten der Stadt Trier, EGP und LGS 2004 waren dabei vertraglich und flächenbezogen zu definieren, da die jeweiligen Zuständigkeiten und Flächenverfügbarkeiten abgestimmt werden mussten. Dem Projektmanagement kam dabei die Rolle der Gesamtkoordination und nachvollziehbaren Dokumentation der entsprechenden Maßnahmen zu.

Mit einer Gesamtrahmenterminplanung erfolgte der regelmäßige Soll-/Ist-Abgleich, um insbesondere die Teilfertigstellungen und Flächenübergaben sicherzustellen. Darüber hinaus waren bereits im Jahr 2003 und 2004 die ersten inneren Erschließungsmaßnahmen mit Blick auf die rechtzeitige Vermarktung und Grundstücksübergabe an private Bauherren sicherzustellen.

 

1. Besondere Fachthemen


  • Rückbau und Verwertung / Rückbau Szenarien
  • Baugrubenverfüllungen / Altablagerungen
  • Prüfung und Ausbau von Bestandskanälen, insbesondere auf Privatgrundstücken
  • Geländemodellierungen
  • Abstimmung und Einbindung Landesmuseum Trier im Zuge der terminlichen Abwicklung Grundstücksvorbereitung
  • Koordination von Massenmanagement, Baugrundgutachten sowie Verwertungskonzept
  • Gestufte Planung und Ausschreibung von Erschließungsanlagen (Vor- und Endstufe)
  • Schrittweise Fertigstellung und Übergabe öffentlicher Anlagen (Entwässerung und Verkehrsanlagen)
  • Prüfung und Erfordernis übergeordneter Genehmigungen bzw. Fortschreibung von bestehenden Genehmigungen, z.B. Entwässerungskonzeption.
  • Zeitliche und inhaltliche Vorgaben aus die Vermarktung

 

2. Projektmanagement


- Organisationshandbuch
- Aufgabenbeschreibung
- Schnittstellen
- Projektbeteiligte
- Rahmenterminplan / Meilensteine
- Baufortschrittssimulation

 

Rahmenterminplan 2003
Organisationhandbuch
organisationsstruktur3_02.jpg Drees & Sommer Organisationsstrukturen Gesamtprojekt

Organisationsstrukturen

Die übergeordnete Organisationsstruktur stellt die wesentlichen Arbeitsbereiche der EGP sowie der Projektsteuerung dar. Die zu berücksichtigenden Institutionen und Sonderprojekte sind zu integrieren. Die Organisation wird fortgeschrieben und detailliert.

Die Projektorganisation besteht im wesentlichen aus einer Leitungs- und Lenkungsebene sowie einer Planungs- und Koordinationsebene. Die Projektstrukturen machen eine enge Verknüpfung zwischen EGP, Stadt Trier und Landesgartenschau 2004 GmbH erforder­lich. Die übergeordnete Projektsteuerung auf Seiten der EGP muss ganz entscheidend den Planungs- und Ausführungsprozess begleiten, um die Zwischentermine sicher zu stellen. Den Stellen der EGP sind immer auch Ansprechpartner der Stadt Trier zugeordnet, um eine schnelle Kommunikation zu ermöglichen.

Schnittstelle zum Vorprojekt der Stadt Trier

Mit dem Grundstückskaufvertrag wurde das Vorprojekt Stadt, das alle Verpflichtungen und Leistungen der Stadt Trier bis zum 30.11.2002 umfasst, abgeschlossen.

Mit Abschluss des Vertrages werden die Rechte und Pflichten (inklusive Mietverträge) auf die EGP übertragen. Mit dem Kaufpreis gehen die Ansprüche über die vollen Fördermittel (Städtebaufördermittel, Eigenmittel Stadt, weitere Zuschüsse Stadt Trier) auf die EGP über. Die EGP trägt die fälligen Finanzierungskosten über die jeweils eingegangenen Verpflichtungen / Leistungen der Stadt Trier. Die EGP und die Stadt Trier werden einen Geschäftsbesorgungs­vertrag über die vereinbarten Leistungen abschließen. Hierin werden die Leistungen sowie die organisatorischen Grundlagen vereinbart. Die Stadt Trier wird die im Vertrag geregelten Ordnungsmaßnahmen bis ca. April 2004 fertig stellen.

Die EGP ist in die Vertrags- und Rechnungskontrolle der Stadt Trier eingebunden. Leis­tungsänderungen und –erweiterungen werden nur gemeinsam freigegeben. Mit Fertig­stellung der Erschließungsanlagen gehen die Flächen unmittelbar an die Stadt über und werden als öffentliche Fläche gewidmet. Dies ist in Erschließungs- bzw. Realisierungsverträgen zu regeln.